Um 10.40 Uhr ging es in die schönste Stadt Deutschlands, aber leider in den hässlichsten Stadtteil.
Nachdem man geschickt den Alkverbot im Zug umging, kamen wir mit einmal umsteigen um 13.00 Uhr in Hamburg an und wunderten uns, dass weit und breit keine Polizei zu sehen waren. So gingen wir also durch die schöne City von Hamburg, damit wir noch was Essen konnten.
An den Landungsbrücken angekommen, stiegen wir dann doch noch in die U3, um die letzte Station zum Stadion zu fahren. Einzigartig übrigens, dass die Eintrittskarte keine Fahrkarte ist. Traurig, St. Pauli, vor allem, weil es beim HSV so nicht ist.
Am Millerntor angekommen, mussten wir dann einmal um die ganze Bruchbude, an den Bunker vorbei und als wir dann den Gästeeingang sahen, dachten wir, dass wir unsere U23 begleiten. Überall nur Matsch und ein Dixie-Klo folgte dem Nächsten. Die Kontrollen sind auch sehr lasch und so war man schnell im peinlichen Gästeblock. Vorm Gästeblock wurden noch an jeden kleine 96-Fähnchen verteilt.
Schnell noch Bier holen, aber wie immer, wenn Hannover kommt: "Gibt nur Alkfreies Bier, mein Lieber, ihr habt ein schlechten Ruf!" Ich verstand die Logik nicht, wenn man an die Kontrollen zurückdachte.
Vorm Spiel wurde unsere Hymne gespielt, ein sehr großes Dankeschön dafür, andere denken nicht mal daran...
Das Spiel vor ausverkauften Haus (Gästekontigent wurde verlost, weil der Andrang zu groß war) begann. Beide Kurven konnten mit einen Fahnenmeer überzeugen. Die Mannschaften mussten mit dem Acker warm werden. Viele Tauben und Raben machten sich oft einfach auf dem Platz bequem.
Die erste Halbzeit ging fix vorbei und die Halbzeit kam. Kurz vor Ende der Halbzeitpause wurde dann im unseren Block eine Choreo hochgezogen, damit diesmal geschützt vor den Kameras ein Feuerchen gezündelt wurde konnte. Schönes Gefühl, wie man unter einer Plane den Rauch abbekommt... Als die Plane weg war, ging es weiter, es folgten noch 3 Rauchbomben und die Polizei kam immer näher.
Die Ordner rissen plötzlich die Choreo runter und die Lage eskalierte. Der Zaun wurde angesprungen, Ordner und Polizsten wurden getreten und geboxt, viele Becher und die geschenkten Fähnchen flogen aufs Spielfeld. Die Polizei stürmte den Block und verengte den völlig überfüllten Block nach hinten, weil sie einfach mal drei Reihen einnahmen. Wieder Handgemenge und Chaos, wieder eine Rauchbombe und nun wurden die Ordnungshüter noch Aggressiver. Es dauerte 10 Minuten, bis sich die Lage beruhigte. Einige Festnahmen folgten bis zum Abpfiff nach und nach und immer wieder ging es dann von vorne los.
Der Heimsupport war gut. Nicht Klasse, aber auch auf keinen Fall schlecht. Aber nur, weil auch andere Tribünen ständig mitmachten, wäre es nur der Heimblock, wäre es nichts gewesen.
Wir hatten ganze vier Capos und der Support war normal. Die erste Halbzeit laut und Party, die zweite hatte dann aber die Randale einiges geschwächt und man brauchte Zeit, sich daran zu gewöhnen, dass man eingeengt war. Nach dem 1:0 (verdienten) aber brachen alle Dämme und die Menge musste ja irgendwie jubeln, so dass dann die ersten drei Reihen zerquetscht wurden, die Polizisten. Selber Schuld. Und wieder ein kleines Handgemenge.
Nach dem Spiel machten wir unseren Spielern klar( die völlig losgelöst vor unseren Block jubelten und tanzten) wovon wir langsam nicht mehr träumen...Europapokal-Vierschanzentournee! Einmalig die Handbewegungen von Pinto, als das Team zu uns lief.
Schnell noch einen Eintracht Frankfurt-Sticker überklebt und es ging wieder raus aus dem "Stadion".
Nach dem Spiel sah man einige Wasserwerfer und man kesselte uns natürlich ein und wir wurden von denen begleitet. ( Nach über 15 Minuten warten). Man dachte, wir werden nun zur U-Bahn oder zum Bahnhof gebracht. Aber nö. An der Reeperbahn vorbei in eine kleine Gasse, wo eine HSV-Kneipe war und weg waren die Bullen...Verstanden hat es keiner, so war man dann plötzlich wieder ohne Polizei in der Stadt unterwegs und man konnte selbstständig zum Bahnhof fahren. Der Sinn wird noch gesucht.
In der U3 war ein kleiner Junge, den wir mit Sticker und Fahne von 96 ausgestattet haben und er freute sich sehr. So gewinnt man neue Fans! 
Im Zug wurde dann 2 Stunden sehr kreativ über Gehwegplatten philosophiert und dann war man endlich in Hannover.
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