- Jiří Štajner

Sogar die Sonne mochte unseren heutigen Kultspieler und schützte ihn mit Sonnenstrahlen vor der Kälte.

Jiří Štajner, auch Jürgen genannt, ist im Jahr 1976 in der damiligen Tschecheslowakei geboren, was heute schlicht und einfach Tschechien ist.

Als Junge begann er bei TJ Senoraby, in seiner Heimatstadt, das Fußballspielen und wurde dort im Alter von 18 Jahren entdeckt. Seine erste Profistation folgte noch im selben Jahr beim tschechischen Spitzenklub Slavia Prag.
Aber Jiri wollte mehr Spielpraxis sammeln und so kam er über SK Ceske Budeiovice, FL Lounovice und den FC MUS Most 2001 zum nächsten Spitzenverein in Tschechien. Slovan Liberec. Dort fiel Stajner besonders im UEFA-Cup auf und viele europäische Teams wurden auf ihn aufmerksam. Als Jiri im UEFA-Cup gegen Borussia Dortmund wieder auftrumpfte, wurde er von mehreren Bundesligisten beobachtet, doch das Rennen machte dann schließlich Hannover 96, die in Jiri den Ersatz für Jan Simak sahen und für ihn 3,5 Millionen € zahlten. Das war zudem Zeitpunkt (2002), die höchste Ablösesumme aller Zeiten, die Hannover 96 bezahhlt hat.
Nach anfänglichen Problemen mit der Bundesliga und dem Umfeld und schwach geschossenen Elfmetern, erkannte das Publikum aber eine Art von Jiri, die bis heute unberrechenbar und unvergessen ist. Oft pendelte er zwischen Genie und Wahnsinn und zwischen Weltklasse und Kreisklasse.
Im Frühjahr 2003 gelang Jiri dann der entscheidenene Treffer zum 2:2 in der Nachspielzeit gegen Borussia Mönchengladbach, der Hannover 96 den Klassenerhalt sicherte. Selbst die Art und Weise war typisch für Jürgen. Er traf den Ball nicht richtig und dennoch fand das Leder den Weg ins Tor. Jiri stieg zur Ikone bei den Fans auf, die nie vergessen und immer dankbar sind.

Leider sah der Vorstand von Hannover 96 das nicht so und so wurde Jiri im Winter 2004 an Slovan Liberec ausgeliehen, obwohl er besonders zum Start der Saison 2003/2004 gemeinsam mit Jan Simak auftrumpfte und Hannover 96 zu einen Traumstart führte. Doch als sein Offensivpartner unerwartet Hannover aus privaten und gesundheitlichen Gründen verlassen hat, fiel Jiri in einen kleinen Loch. Doch zur Rückrunde wurde deutlich, dass Hannover 96 ein Spieler wie Jiri Stajner braucht und so kam Stajner nach langen hin und her im Sommer zurück zu seinem Geldgeber Hannover 96.

Die darauffolgende Jahre hatte das Publikum in Hannover immer weider geflucht über ihn aber auch immer öfter gejubelt mit ihm. Besonders zum Ende einer Vertragslaufzeit drehte Jiri immer auf. Nicht umsonst gab es oft die langezogenen "Jiriiii"-Rufe, wenn er den Ball hatte, denn keiner, sicher auch er selbst nicht, wusste was dann passiert. Es war einfach alles drin, vom Ball nicht treffen bis zum Traum-Schlenzer.
Zu seinen Gunsten wurde das Lied "Das Spiel" von Anett Louisan immer wieder gesungen. "Ich will doch nur spielen...."

Neben den Fußballplatz erlebte ich ihn persönlich als sehr zugänglich und freundlich und er war immer für ein Witz zu haben.

Jiri Stajner blieb bis 2010 bei Hannover 96 und wechselte dann doch überraschend zu Slovan Liberec zurück, um dort seine Karriere ausklingen zu lassen. Er löste seinen noch gültigen Vertrag einvernehmlich mit Hannover 96 auf.
Das hat den ein oder anderen Fan geschockt, weil das unerwartet kam.

Im Oktober 2010 erhielt Jiri Stajner sein verdientes Abschiedsspiel im Niedersachsenstadion, wo er für Hannover 96 und für Slovan Liberec spielte und für beide Mannschaften getroffen hat. Die Hannoveraner verabschiedeten Jürgen würdevoll und auch Jiri konnte seine Emotionen nicht im Griff halten.

Noch heute wird Hannover 96, trotz des Erfolges, so ein kreativer Spieler gut tun.

Jiri Stajner bestritt 229 Spiele für Hannover 96 und erzielte dabei 42 Tore. Für die Fußball-Nationalmannschaft von Tschechien bestritt Jiri 32 Spiele und erzielte 4 Tore. Er nahm am WM-Turnier 2006 teil.

08.06.2011