
Fußball war sein Leben
Kein anderer Spieler war beliebter und prägte den Verein wie Robert Enke.
Nachdem er in seiner Heimatstadt Jena entdeckt wurde, wechselte Robert 1996 zu Borussia Mönchengladbach und nach anfänglichen Zweifeln, setzte er sich, trotzt des labilen Charakters, als Nummer 1 durch und galt als größtes Torwart-Talent Deutschlands und so wurde er deutscher Nationalspieler. 1999 wechselte Robert zu Benfica Lissabon und dort erlebte er wunderschöne Jahre als Stammtorwart und Kapitän. Dort fand Robert eine neue Heimat.
Doch er wollte den nächsten Schritt wagen und wechselte zum FC Barcelona, wo er aber in 2 Jahren auf nur einen Einsatz kam. Der damalige Trainer Louis van Gaal beachtete Robert, trotz Riesentalents, nicht und war menschlich gegenüber Robert nicht gerade beispielhaft. Der labile Robert konnte das nicht verarbeiten.
Nach dem Desaster in Barcelona versuchte sich Robert in Istanbul, bei Fenerbahce und es wurde seine schlimmste Station seiner Karriere. Nach nur einen Spiel wurde das Verhältnis wieder beendet und Robert fiel in einer Depression zurück.
Er wurde weiter verliehen zu CD Teneriffa und dort absolvierte Robert 9 Spiele.
Im Jahr 2004 verpflichtete dann Hannover 96 den ehemaligen Nationaltorhüter und dort war Robert von Anfang die abolute Nummer 1. Es dauerte nicht lange und die Fans fanden in Robert einen ehrlichen und ehrgeizigen Liebling und Idol. Trotzdem blieb Robert immer auf dem Boden und zeigte auch Fannähe.
2006 verstarb seine Tochter nach angeboren Herzfehler im zarten Alter von 2 Jahren. Seine sehr starke Frau Teresa gab Robert die nötige Kraft und Rückendeckung.
Trotz des tragischen Verlust seiner Tochter, stand Robert zum nächsten Bundesligaspiel wieder im Tor. Fußball war seine Ablenkung.
Nach durchgehend hervoragenden Leistungen wurde Robert wieder in die Nationalelf berufen. Doch trotz anderer Angebote, blieb Robert dem Verein Hannover 96 treu. Unvergessen zum Beispiel seine Dreierparade im Jahr 2007 gegen den Hamburger SV.
Robert war nicht nur ein ehrgeiziger und ehrlicher Sportler, er war auch ein sozialer Mensch mit gutem Herz.
Privat engagierte sich Robert Enke mit seiner Frau für den Tierschutz und zeigte Einsatz für Herzkranke Kinder. Robert Enke hatte viele Hunde und lebte auf einen Bauernhof. Für PETA stellte sich Robert Enke für ein Plakat zur Verfügung, das sich gegen Pelze aussprach. Insbesondere gegen Katzen- und Hundefellen aus China. Eine weitere Kampagne hatte das Motto „Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke“.
2006 wurde Robert Enke Sportler des Jahres und 2007 Sportler des Jahres von Niedersachsen.
Nach der EM 2008 wurde Robert Enke die Nummer 1 im deutschen Nationaltor.
Damit begann aber leider der innerliche Druck und Robert wurde immer wieder durch Verletzungen zurück geworfen.
Obwohl Robert und seine Frau 2009 ein zweijähriges Mädchen adoptierten, bekam Robert den inneren Druck nicht mehr im Griff und seine Depression brach wieder aus.
Als Robert im September zum Kader der DFB-Mannschaft berufen wurde, stieg sein inniger Druck ins unaufhörliche und Robert musste vorzeitg abreisen. Offiziell hieß es, er habe einen unbekannten Virus.
Trotz ständiger Behandlung seit 2003 von einem Psychiater, hatte Robert weiter schweren Depression .
Trotzdem feierte Robert dann ende Oktober sein Comeback in Köln und eine Woche später, am 08.11.2009, verhalf Robert Hannover 96 zu einem Punktgewinn gegen den Hamburger SV. Alles schien wieder gut, sogar seine Termine beim Psychiater sagte Robert ab.
Doch Robert hatte andere Pläne...Zwei Tage später beendete Robert sein unendliches Leiden und der Angst vor der Öffentlichkeit mit einen Abschiedsbrief, in dem er sich für alle Täuschungen entschuldigte.
Die Stadt Hannover war in einen tagelangen Schockzustand und die Trauer enorm groß.
Seine Witwe gab einen Tag später in einer emotionalen Rede den Grund seines Freitods bekannt und entging somit allen gierigen Presseumlagerungen an ihrem Haus.
Sie gründete die Robert-Enke-Stiftung, die sich für Herzkranke Kinder und dem Kampf gegen Depressionen einsetzt.
Im Jahr 2010 wurde seine Biografie "Ein allzu kurzes Leben" veröffentlicht, dessen Erträge der Robert-Enke-Stiftung zu Gute kommen
Die Stadt Hannover und der Verein Hannover 96 ehrten Robert Enke mit der Robert-Enke-Straße am Nordeingang des Stadions.
Gott wollte einen Torwart. Er bekam den Besten. R.I.P.
01.06.2011